Burgenwelten Ehrenberg
Reist man entlang der vor 2000 Jahren gebauten Alpen-Kaiserstrasse Via Claudia Augusta die von Bayern Richtung Tirol bis an die Adria führt, sieht man die Alpen schon lange wie ein Kulisse hinter dem bayerischen Alpenvorland stehen. Genau an der Grenze Bayerns zu Tirol bauen sich die Berge jäh auf. Die erste Region Tirols entlang der Route betritt man zwischen 2 Bergketten hindurch, wie durch ein Tor. Nicht umsonst nennt sich die Naturparkregion Reutte deshalb auch das Tor zu Tirol.
Die Marktgemeinde Reutte, das quirlige Zentrum der Region, geht auf die alte Salzstraße zurück, die über weite Teile mit der Via Claudia Augusta ident war. Davon zeugen im Zentrum noch einige Gebäude. Im Grünen Haus ist das Heimatmuseum untergebracht. Hoch oberhalb von Reutte thront die Burgenwelt Ehrenberg, die mit Burgruinen zum bewandern, dem Erlebnismuseum "Dem Ritter auf der Spur", dem mittelalterlichen Flair und den jährlich stattfindenden Ritterspielen beeindruckt.
Seit dem 22. November 2014 verbindet die Hängebrücke Highline179 die Burg Ehrenberg mit dem gegenüberliegenden Fort Claudia. Mit 406 Metern Länge wird versucht den zu der Zeit aktuellen Rekord im Guinessbuch der Rekorde, eine Brücke in Japan, zu brechen.
Hoch oben thront die Schaufestung Schlosskkopf über dem Außerfern. Jeder Reisende und Wanderer ist beeindruckt von den lang gezogenen gewaltigen Mauern, die einst Bollwerke gegen kriegerische Angriffe waren.
Im Mittelalter war die Ehrenberger Klause heiß umkämpft, führte doch die wichtigste Handelsroute zwischen Nord und Süd vorbei. Die massiven Mauern lassen erahnen, dass vor der Burg Ehrenberg oft Kanonengrollen und Kriegsgeschrei zu hören waren.
Viele Burgherren und edle Leute haben die Mauern gesehen, doch eines ist unverändert, die beeindruckende Landschaft rund um Ehrenberg zieht nach wie vor ihre Besucher in den Bann. Heutzutage ist Ehrenberg eine In- und Outdoor-Erlebniswelt mit historischen Hintergrund. Die alten Gemäuer verbinden das Mittelalter mit dem 21. Jahrhundert.
Das Ehrenberg Museum ist ein richtiges Highlight für Groß und Klein. In 14 Räumen werden 14 verschiedene Themen der Ritter- und Burgenzeit aufgegriffen. Durch Film, Ton und Lichteffekte wird die Stimmung des Mittelalters eingefangen und ins 20. Jahrhundert transportiert. Dieses Museum ist nicht nur einfach ein Museum wie üblich - es ist ein Museum zum Anfassen... So können Sie Ritterhelme, Handschuhe und Schwerter sogar anfassen und anziehen!
Die Anlagen
Das Festungsensemble Ehrenberg besteht aus den vier unterschiedlichen Anlagen Klause, Burgruine Ehrenberg, Festung am Schlosskopf und Fort Claudia. In jener Zeit, die gerne als die schreckliche „kaiserlose Zeit" (1246-1273) genannt wird, zerfiel 1268 das Herzogtum Schwaben. Ein wahrer „Wettlauf" um das Erbe der Staufer setzte ein. Graf Meinhard II. von Tirol, Stiefvater des letzten Staufers Konradin, konnte sich weite Gebiete des heutigen Außerfern aneignen. Nicht nur zum Schutz, sondern auch zur Verwaltung des neuen Territoriums ließ er Ehrenberg bauen.
1296 haben wir sichere Nachricht vom Bestehen Ehrenbergs und eines gleichnamigen Gerichtes. Im Dreißigjährigen Krieg wurde mit den Vorwerken ein ganzer Festungsgürtel um Ehrenberg angelegt. Ehrenberg wurde zur mächtigsten Festungsanlage im Norden Tirols. 1782 ließ Kaiser Josef II. Ehrenberg auf. Das ganze Festungsensemble wurde versteigert; was nicht verkauft werden konnte, fiel dem Verfall anheim.
Ehrenberg Historical: Licht und Tonshow in der Arena
Die bewegte Geschichte der Festungsanlage Ehrenberg wird dem Publikum durch diese Inszenierung unterhaltsam mittels Multimedia (Bild, Tonaufnahmen mit Lichteffekten) nahe gebracht. Durch kurze, interessante Episoden, welche die unsterblichen Protagonisten des "Historicals" durchlebten, wird jede Epoche für den Besucher hautnah erlebbar. Sprachen: Deutsch und Englisch.